2001
Gleich zu Beginn des Jahres finden die Probedirigate der Bewerber um die künstlerische Leitung statt. Schon auf dem Neujahrsempfang Ende Januar steht der neue Chorleiter fest: ROMAN BERNHARD TWARDY wird der neue künstlerische Leiter des Wiesbadener Knabenchores. Der junge Chorleiter und Wiesbadener Schulmusiker bringt langjährige
(Knaben-)Chorerfahrung mit, denn er begann seine eigene künstlerische Laufbahn bei den Kiedricher Chorbuben.
Neue Schwerpunkte wird Roman B. Twardy setzen, insbesondere in der musikalischen Ausbildung, aber auch programmatisch. Dies beweist schon das erste gemeinsame Konzert Ende März in St. Elisabeth
mit dem "Stabat Mater" von Joseph. G. Rheinberger und insbesondere die erfolgreiche Konzertreise vom 07. bis 14. April in die Schweiz und nach Italien mit Konzerten in Basel (mit Knabenkantorei
Basel), Viareggio, Livorno sowie im Rahmen des Internationalen Chortreffens in Forlì.
Durch das künstlerische Team und erfahrene Männerstimmen wurde ein Konzept für eine Chorschule im Wiesbadener Knabenchor erarbeitet, das ab April in die Praxis umgesetzt wird. Eine Phase
intensiver Nachwuchswerbung beginnt, die schnell Früchte trägt. Schon zu Beginn der Sommerferien gehören den verschiedenen Vorchören wieder etwa 30 junge Sänger an.
Nach den Sommerferien wird am 18. Aug. das Sommerfest groß gefeiert, bevor die Vorbereitung für zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen im September beginnt. Neben mehreren kleinen Auftritten im
Rahmen von Privatfeiern, findet am 23. Sept. ein Konzert im Delkenheimer "Ländchesdom" statt, an dem auch der Stadtsingechor zu Halle unter der Leitung von Helmut Steger teilnimmt.
In Mengerskirchen-Waldernbach bereitet sich der Chor vom 01. bis zum 06. Okt. wieder auf seine Advents- und Weihnachtskonzerte vor. Im November wird der Knabenchor kurzfristig zu einem
Benefizkonzert zugunsten der Opfer des Anschlags von New York in Frankfurt am Main eingeladen. Das Konzert unter der Schirmherrschaft der Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth findet am 16.
Nov. in St. Markus in Frankfurt-Nied statt.
Im Advent singt der Chor in der Thomaskirche (02.12.), auf der Weihnachtsfeier der Hessischen Staatskanzlei (05.12.), in St. Bonifatius (09.12.), in der Marktkirche (16.12.) sowie auf anderen
Advents- und Weihnachtssingen. Die Vorchöre des Knabenchores treten in der Marktkirche (gemeinsam mit dem Konzertchor) und im Katharinenstift in Wiesbaden-Biebrich (20.12.) auf.
In den Weihnachtskonzerten am letzten Adventswochenende (22/23.12.) singt der Chor ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm mit der Kantate "Nun komm, der Heiden Heiland" von Johann
Sebastian Bach, der Motette "Wachet auf, ruft uns die Stimme" von Johann Christoph Friedrich Bach sowie dem "Oratoire de Noël" von Camille Saint-Saëns. Begleitet wird der Knabenchor vom
Hochheimer Kammerorchester. Sehr gut besucht ist schon das erste Konzert in der Hauptkirche in Wiesbaden-Biebrich, aus allen Nähten platzt die Ev. Kirche in Strinz-Trinitatis im
romantisch-verschneiten Taunus. Auch künstlerisch können die Konzerte überzeugen. Die Wiesbadener Presse spricht von einem "Wiesbadener Knabenchor in Top-Form".
Noch nicht abschlossen ist diesmal das Jahr nach der Christvesper in der Marktkirche am 24. Dezember. Denn zwischen den Jahren steht für alle Männerstimmen und älteren Knabenstimmen das Aufräumen
des Notenarchivs auf dem Plan. Weit über 1000 verschiedene Einzeltitel werden systematisch erfasst und neu in das renovierte Archiv eingeordnet. Damit wird die Grundlage für eine erfolgreiche
Arbeit des Chores in den folgenden Jahren gelegt.
2002
Vor der Konzertreise nach Ostdeutschland und Polen gastiert der Knabenchor auf den Tagen der Laienmusik in Bingen und mit einem Passionskonzert in Oestrich-Winkel. Dieses Programm mit Werken von
Rheinberger, Bruckner, Buxtehude, Mendelssohn-Bartholdy und Bruhns führt er auch während seiner Ostertournee in Halle/Saale, Görlitz, Wrocław (Breslau), Jelenia Góra (Hirschberg) und Opole
(Oppeln) auf.
Nach einer Fülle von Gottesdienst- und Konzertauftritten nimmt der Chor im Juli weitgereisten Besuch in Empfang. „The Pacific Boychoir“ aus Oakland/Kalifornien, der „aufsteigende Stern“ unter den
amerikanischen Knabenchören, wird bei seinem Gastauftritt in der Englischen Kirche St. Augustine von den hiesigen Männerstimmen begleitet.
Im September lässt der Knabenchor Werke von Mozart in Delkenheim und der Wiesbadener Ringkirche erklingen, bevor er sich zur Herbstfreizeit nach Butzbach-Bodenrod im Wetterau-Kreis begibt.
Corinna Müller-Goldkuhle verlässt den Chor und übergibt die Chorleiterassistenz und die Leitung der Vorchöre an Susanne Hill. Die Herbst- und Vorweihnachtszeit bringt einen Konzertmarathon mit
sich. Dazu gehört ein Auftritt der Männerstimmen beim Herbstkonzert im Kurhaus, zwei Adventskonzerte in Naurod und Sankt Bonifatius mit Motetten und Weihnachtsliedern, u.a. von Brahms und Bach,
das weihnachtliche Familienkonzert „White Christmas“ zusammen mit dem Kinderchor „Musica Allegra“, dem Jugend-Sinfonie-Orchester und dem Großen Blechbläserensemble der Musik- und
Kunstschule.
Gekrönt wird das rege Programm von Weihnachtskonzerten mit Bach-Motetten in der Basilika von Schloss Johannisberg und in der Marktkirche, wo auch die traditionelle Christvesper das Konzertjahr
beschließt.
2003
Im April geht der Knabenchor mit der „Johannespassion“ von Johann Sebastian Bach auf Reisen, zum Auftakt in der Ringkirche und in Hochheim, im Anschluss in der Schweiz und Frankreich mit
Konzerten in Genf, Lyon, Avignon, Vaison-la-Romaine und Aix-en-Provence.
Zur Unterstützung von Ute Herbert-Reischl kann Marina Russmann als Stimmbildnerin gewonnen werden. Auch im Sommer kommt der Chor kaum zur Ruhe, mit einigen Gottesdienstauftritten, der
Aufführung des „Gloria“ von Vivaldi in Idstein und Frankfurt/Oder oder der Beteiligung an den „Stadtklängen 2003“ in Wiesbadener Kirchen.
Beim Gegenbesuch gibt der Knabenchor der Singakademie Frankfurt/Oder im September ein Gastkonzert in der Marktkirche. Im November gastiert „Rand Afrikaans University Choir“, der neben klassischen
Chorwerken auch traditionelle Klänge aus seiner südafrikanischen Heimat im Reisegepäck führt.
Zuvor führt die Herbstfreizeit nach Steinbach in die Nordpfalz. Der traditionelle Auftritt auf dem Wiesbadener Weihnachtsmarkt wird durch eine Direktübertragung im HR-Fernsehen gewürdigt. Zum
krönenden Abschluss bringt der Knabenchor das „Weihnachtsoratorium“ von Bach gleich viermal zur Aufführung, in Kelsterbach, Laubach, in der Marktkirche und der Basilika Johannisberg.
2004
Nach dem Passionskonzert in Idstein und in der Wiesbadener Bergkirche nimmt der Knabenchor sein Programm mit Werken von Nystedt, Tallis, Kodály, Schütz oder Bach mit auf seine Osterreise nach
Bulgarien. Dort tritt er Anfang April in Dupnitza, Sofia, Plovdiv, Plagoevgrad sowie Sandanski auf. Während der Balkantournee wird er vom Bürgermeister von Dupnitza und sogar vom bulgarischen
Kulturminister Abraschev empfangen.
Zurück in Wiesbaden, darf der Chor das Deutsche Chorfestival Anfang Juni maßgeblich mitgestalten. Gemeinsam mit Chören aus Koblenz, Marburg, Darmstadt, Frankfurt/Main, Dresden und Reutlingen wird
im Kurhaus und der Bonifatiuskirche osteuropäische Chorliteratur zum Klingen gebracht. Nach einigen Auftritten weiht der Chor im September feierlich seine neue Truhenorgel ein, nachdem er seit
den Wirren des Umbruchs sieben Jahre zuvor auf eine eigene hatte verzichten müssen. Anfang Oktober empfängt er die Singknaben der St.-Ursen-Kathedrale aus Solothurn in der Schweiz. Seine
Herbstfreizeit verbringt er Ende Oktober in Oberreifenberg. Im November machen die Knaben mit John Rutters „Requiem“ in zwei Konzerten auf sich aufmerksam.
Auch in der Vorweihnachtszeit ist der Terminkalender wieder dicht gefüllt, bevor das Jahr mit der traditionellen Christvesper in der Marktkirche ausklingt.
2005
Eine lohnende Kraftanstrengung bedeutet die Einstudierung des kurz zuvor wiederentdeckten Passionsoratoriums „Das Lied des Lammes“ von Johann Mattheson, das
der Chor vor Ostern in Hofheim-Diedenbergen, in der Berg- und Christophoruskirche in historischer Aufführungspraxis zu Gehör bringt. Die aus den Aufzeichnungen dieser Konzerte später produzierte
CD bleibt vorläufig die einzige Einspielung dieses Werks.
Festlicher Höhepunkt einer Reihe von Gottesdienstauftritten ist das 100jährige Kirchenjubiläum der Biebricher Oranier-Gedächtnis-Kirche. Im Juni gibt der finnische Jugendchor „Piccolo“ ein
Gastkonzert. Im Juli beteiligt sich der Knabenchor mit Werken von Scarlatti, Palestrina, Silcher, Brahms, Wolf, Kiel, Seiber und Aguiar am Hessischen Chorwettbewerb, bevor zu einer Konzertreise
nach Norddeutschland und Dänemark aufbricht.
Nach der Herbstfreizeit in Oberreifenberg absolviert der Chor ein intensives Vorweihnachtsprogramm, das mit zwei Weihnachtskonzerten in Nordenstadt und der Matthäuskirche mit Benjamin Brittens „A
Ceremony of Carols“ und Werken von Heinrich Schütz einen besonderen Akzent erhält.
2006
Auch dieses Jahr bringt ein Jubiläum: den 100. Geburtstag des Chorheim-Namensgebers Dietrich Bonhoeffer, den der Knabenchor mit einem Konzert würdigt. Zur Passion wirkt er in der
„Matthäuspassion“ von Johann Sebastian Bach mit und auch in einigen Gottesdiensten.
Zur Verabschiedung der Stimmbildnerin Ute Herbert-Reischl wird die c-Moll-Messe von Wolfgang Amadeus Mozart im Juni zu Gehör gebracht, auch ihr Sohn Erik Reischl bereichert wieder das Konzert am
Flügel. Kurz darauf beteiligen sich die Männerstimmen am Mikis-Theodorakis-Chorprojekt der Gutenbergschule. Zu Gast im Herbst ist der Männerchor der Knabenkantorei Basel.
Nach einigen Gottesdiensten und zwei Konzerten mit Werken von Scarlatti, Mendelssohn-Bartholdy, Bruckner oder Nystedt, zieht der Chor sich zur Herbstfreizeit wieder nach Oberreifenberg zurück. Zum Abschlussgottesdienst des „European Youth Circus“ in Wiesbaden steuert der Knabenchor die musikalische Gestaltung bei, bevor er sich in ein ambitioniertes Adventsprogramm stürzt. Im Mittelpunkt steht das „Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach, das außer in Rüdesheim und der Bergkirche auch im thüringischen Sondershausen (in einem ehemaligen Bergwerksschacht) zur Aufführung gelangt.
2007
Das Passionskonzert beinhaltet neben der „Missa Brevis“ von Wolfgang Amadeus Mozart auch Werke von Schütz, Bruckner und Kodàly. Die Sängerknaben nehmen es mit auf ihre Osterreise nach Litauen.
Dort treten sie im April bei und mit den befreundeten Chören „Dagilelis“ in Siauliai, „Varpelis“ in Kaunas und „Gintarelis“ in Klaipeda auf.
Neben einigen Gottesdiensten gestaltet der Knabenchor auch gemeinsame Konzerte mit dem Knabenchor „Wuppertaler Kurrende“ und mit anderen Biebricher Chören. Die Herbstfreizeit verbringt er im
Oktober in Rüdesheim, wo er einen Gottesdienst musikalisch umrahmt.
Der Dezember steht wieder ganz im Zeichen eines reichhaltigen Vorweihnachtsprogramms in Wiesbaden und Umgebung, deren Höhepunkt zwei Weihnachtskonzerte in Delkenheim und der Matthäuskirche mit
dem „Deutschen Magnificat“ von Schütz und zwei Bach-Kantaten sind.
2008
Die Osterreise führt nach Belgien und Holland. In Brüssel gibt die Hessische Landesvertretung bei der EU einen Empfang für die Reisenden, die sich mit einem Frühlingskonzert im Goetheinstitut
revanchieren. In Haarlem und Utrecht singen sie geistliche Werke von Brahms, Schubert, Schuhmann, Mendelssohn, Scarlatti, Bruckner und Händel.
Das Frühlingskonzert gibt es nach der Rückkehr auch in Eltville am Rhein und im Herzog-Friedrich-August-Saal der Wiesbadener Casinogesellschaft zu hören. Im Mai trifft der „Haarlem Kathedraal
Koor“ zum Gegenbesuch ein. Als Ergebnis intensiver gemeinsamer Probenarbeit intoniert der Knabenchor im Juni zusammen mit dem Chor und dem Jugendsinfonieorchester der Wiesbadener Kunst- und
Musikschule „The armed man – a mass for peace“ von Karl Jenkins mit großem Erfolg in der Klosterkirche Eberbach.
Der im Vorjahr als Schwangerschaftsvertretung für Susanne Völger, vormals Hill, verpflichtete Florian Brachtendorf übernimmt nun hauptamtlich die Chorleiterassistenz und die Leitung der Vorchöre;
Susanne Völger unterstützt nun - in diesem Jahr zusammen mit Gert Hohmann - die Stimmbildungsarbeit. Der Chor nimmt bei der zum ersten Mal stattfindenden Aktion „Wiesbaden singt“ teil.
Im Kurhaus Wiesbaden findet unmittelbar vor der Herbstfreizeit die Bundesdeligiertenversammlung der Senioren-Union statt und der Knabenchor begrüßt im Anschluss an die ökumenische Andacht
Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einem Ständchen im Kurhaus.Eine Knabenstimme singt außerdem zum Abschluss der Veranstaltung die deutsche Nationalhymne im Friedrich-von-Thiersch-Saal.
Nach der Herbstfreizeit in Oberreifenberg absolviert der Knabenchor eine Reihe von Adventskonzerten, u. a. im Biebricher Schloss und auf dem „Sternschnuppenmarkt“. Auf dem Programm der Weihnachtskonzerte in Schlangenbad und in der Ringkirche steht neben Bachs „Jesu meine Freude“ diesmal mit Christoph Schönherrs „Magnificat“ auch ein ungewöhnliches zeitgenössisches Werk.
2009
Das Konzertjahr beginnt mit zwei Neujahrsempfängen – dem des Arbeitskreises Briebricher Vereine und des eigenen – und mit einem Konzert mit dem Tenor René Kollo. Zudem gestaltet der Knabenchor
den ökumenischen Gottesdienst in der Marktkirche Wiesbaden zur Eröffnung des 18. Hessischen Landtags.
Die Konzertreise Anfang April nutzt der Chor zur Erkundung von Berlin und Frankfurt an der Oder, wo er den Knabenchor der Singakademie trifft. Das Konzertprogramm enthält Werke von Schütz,
Bruckner und Bach sowie das „Stabat Mater“ von Josef Rheinberger.
Gastkonzerte in Laubach und Wiesbaden-Kloppenheim mit Werken von Bruckner, Mendelssohn-Bartholdy, Schütz, Wieber und Zimpel folgen und dazu eine ungewöhnliche Vielzahl von Konfirmationsgestaltungen. Dazwischen finden an mehreren Terminen die Aufnahmen der Jubiläums-CD statt, die das breite musikalische Spektrum des Chores wiederspiegelt.
Nach der traditionellen Sommer-Soirée und einigen Auftritten beginnt mit Anfang des Kirchenjahres die Reihe der Veranstaltungen des Jubiläumsjahres, die durch die Herbst-Probenfreizeit in
Oberreifenberg vorbereitet wurde. Unter dem Motto 'Europäische Barockmusik' beteiligt sich der Knabenchor an Konzerten der Ringkirchenkantorei in der Ringkirche und in Darmstadt. Der Knabenchor
singt Purcells Funeral Music for Queen Mary allein, das Te Deum von Marc-Antoine Charpentier zusammen mit der Kantorei.
Zusammen mit dem Kirchenjahr im Dezember startet auch das Jubiläumsjahr. Bachs Weihnachtsoratorium wird in der Ringkirche und in Lorch im Rheingau aufgeführt.